Passau©VeronikaHolzinger

350 Jahre Barockjuwel Drei-Flüsse-Stadt Passau

Passau©VeronikaHolzinger
Passau©VeronikaHolzinger

Zwei Tage Messe und draußen strahlender Sonnenschein. Toll, morgen haben wir uns den Tag frei gehalten und gehen wandern.

Dann stehst du auf und schaust aus dem Fenster. Die liebe Sonne, die jetzt zwei Tage die Hallen der Messegebäude aufgeheizt hatte, ist leider hinter dichten Wolken verschwunden, in der Nacht hat es geschüttet „wie mit Schaffeln“ und das Thermometer zeigt satte +2°.

Na gut, zum Wandern schaut es nicht gerade aus. Gehen wir einmal zum Frühstück und überlegen wir, was wir machen. Wir wollen doch den freien Tag so weit wie möglich genießen. Weißt du was, wir waren schon so lange nicht in Passau. Sind nur ein paar Kilometer und eine Stadtbesichtigung geht auch bei Regen.

Super, schau, die Wolken reißen auf und da kommt der blaue Himmel heraus. Ups, die Idee mit der Stadtbesichtigung hatten wir aber nicht allein. Schau, da vorne ist noch ein Parkplatz. Gut das heute Sonntag ist, unter der Woche ist da Kurzparkzone. Hast du die Kamera? Ja? Na, dann kann‘s ja los gehen. Da vorne, das kleine Gasserl durch, geht es zur Altstadt.

Schau wie schön die das hergerichtet haben. Na ja, zum großen Jubiläum „350 Jahre Barockstadt Passau“, mit dem großen Barockfest zwischen dem 31. August bis 2. September 2012, muss alles tip-top sein.

Muss ein Wahnsinn gewesen sein, der Brand 1662. Damals sollen 900 Häuser abgebrandt sein. Aber die ganzen Bürgerhäuser haben sie wieder auf den romanischen Gewölben im damals neuen Barockstil prachtvoll aufgebaut. Da muss schon sehr viel Optimismus beim Aufbau geherrscht haben, die Bürger und die italienischen Baumeister haben wirklich nach vorne geschaut und ein Gesamtkunstwerk geschaffen. Ist ja auch ein wirklich italienisch-barockes Stadtbild entstanden – das „Venedig Bayerns“.

Gehen wir über den Fünferlsteg in die Innstadt hinüber? Da hat man so einen schönen Blick auf die Altstadt. Nein, sei mir nicht böse, aber zur Wallfahrtskirche Maria Hilf gehe ich jetzt nicht hinauf, da fahr‘n wir dann mit dem Auto hinauf und schauen auf das „italienische Passau“. Ein bisschen faul darf ich heute schon sein. Gehen wir wieder über die Brücke zurück zur Altstadt und promenieren wir entlang dem Inn zum Dreiflüsseeck.

Da hinten, bei der Veste Niederhaus fließt die Ilz in die Donau. Die wird nicht umsonst die „schwarze Perle des Bayrischen Waldes“ genannt. Das Wasser ist wirklich bräunlich-schwarz. Auf der Ilz haben‘s früher das Holz vom Bayrischen Wald bis nach Passau getriftet. Siehst, da können wir auch einmal wandern, da gibt‘s mehrere Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete. Schau wie der grüne Inn das Wasser von der blauen Donau zur Seite drängt. Dieses Nebeneinander von Grün, Blau und Schwarz der drei Flüsse ist wirklich sehenswert.

Gehen wir beim Kloster Niedernburg vorbei zum spätgotischen Rathaus. Ja ich weiß, im Kloster ist das Grab der Heiligen Gisela. Jetzt sollten wir beim Jesuitenkolleg mit seinen prächtigen Arkadengängen und der barocken Jesuitenkirche vorbeischauen. Gleich da vorne ist die Neue Residenz, außen Barock und innen Rokoko. Schade, das Domschatz- und Diözesanmuseum sperrt leider erst am 2. Mai auf. Na ja, beim Nächsten mal.

Irgendwie sind wir jetzt aber kreuz und quer gelaufen. Macht nichts, nur so lernst eine Stadt kennen und die verwinkelten Gasserln sind ja wirklich nett.

Jetzt gehen wir aber zur höchsten Erhebung Passaus, zum Dom mit seinen drei Kuppeln. Hast du gewusst, dass der Passauer Dom der größte Barockdom nördlich der Alpen ist und die größte Domorgel der Welt besitzt? Unter der Woche gibt es immer Orgelkonzerte, da kann man den wunderschönen Klang der Orgel so richtig genießen und in festliche Stimmung kommen.

Schön langsam knurrt mir der Magen. Jetzt, wo die Sonne so schön scheint, setzen wir uns doch in den Biergarten dort vorne, essen eine Kleinigkeit und schauen wir auf die Donau hinunter.

Schau da legt gerade ein Schiff an. Die Kaiserin Sisi hat bei ihrer Brautfahrt nach Wien in Passau das Schiff bestiegen. Ja, ich hör ja schon mit den alten Gschichterln auf, ich weiß, es interessiert dich nicht wirklich. Aber die Hochwassermarken, an denen man ablesen kann, welchen Überschwemmungen die tieferliegenden Stadtteile ausgesetzt waren, hast du schon gesehen, oder?

Mhmm, das Braterl schaut aber wirklich knusprig aus und das Bier schmeckt auch wie es soll. Da siehst jetzt herrlich auf die 1219 gegründete Burganlage Veste Oberhaus. Schaut schon imposant aus mit ihren 65.000 Quadratmetern umbauter Fläche.

Weißt was, nach dem verspäteten Mittagessen strandeln wir noch durch die Fußgängerzone bei der Paulskirche vorbei und wieder zur Donau hinunter.

Ja und dann fahren wir die Donau entlang Richtung Linz – aber das ist eine andere Geschichte.

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