Österreichs letzte Population der wild lebenden Europäischen Sumpfschildkröte findet sich im Nationalpark Donau-Auen und in Kooperation mit dem Tiergarten Schönbrunn wird versucht, die Lebensraumbedingungen laufend zu verbessern.
Von Mai bis Juli jedes Jahres werden die Brutplätze überwacht und durch Abdeckungen vor natürlichen Feinden geschützt, damit keine Gelege verlorengehen kann. Heuer sollen durch diese Maßnahmen 62 Gelege durch das laufende Schutzprogramm gesichert worden und aus 12 Nesthöhlen sollen noch im Herbst die Jungtiere geschlüpft sein. Die Jungen der restlichen Gelege sollen den Winter gut gesichert in der Erde überdauern und im kommenden Frühjahr ihre Näschen herausstrecken.
Wie bereits über 300 der wild lebenden Tiere zuvor, konnten begleitend 37 Weibchen an den Brutplätzen registriert, untersucht und in der Datenbank des Projektes gespeichert werden.
Projektleiterin Maria Schindler freute sich, dass durch diese Vorgehensweise immer wieder erstaunliche Einblicke in das Leben dieser Tiere gewährt werden. Ein Schildkrötenweibchen mit der Nummer 42 wurde, so Schindler, 1998 bei der Eiablage markiert, dann 14 Jahre nicht gesichtet und tauchte heuer wieder plötzlich auf. Die Experten schätzen dieses Exemplar bereits auf ein Alter von um die 40 Jahre, eventuell sogar älter, so Schindler weiter.
Um dieses Projekt zu finanzieren, werden laufend „Förderer“ für den Nachwuchs der Schildkröten gesucht und vor einigen Jahren ein Patenschaft-Programm gestartet. Wer beim Schutz der Europäischen Sumpfschildkröte mithelfen will, kann für ein Jahr ein Schildkrötengelege „adoptieren“. Mit einem Beitrag von 100,– Euro kann man das erfolgreiche Schlüpfen der Jungtiere ermöglichen.
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