„Das Indien der Maharadschas“ – Farbenprächtige Inszenierung auf der Schallaburg

Indien_Rajastan ©Veronika Holzinger
Indien_Rajastan ©Veronika Holzinger

2013 holt die Schallaburg die Geschichte Indiens in einer farbenprächtigen Ausstellung in das Mostviertel.

In der Ausstellung „Das Indien der Maharadschas“ werden 450 Jahre spannender Kulturgeschichte, die Europa wie Indien gleichermaßen prägten, beleuchtet und Licht und Schattenseiten dieser Zeit aufgezeigt.

Auf 1.300 Quadratmetern Ausstellungsfläche wird ein historischer Bogen von der Landung des Portugiesen Vasco da Gama in Indien über die Gründung der Indischen Union 1947 bis zu der Lebensgeschichte Mahatma Gandhis und der heutigen Zeit gespannt.

Den Besucherinnen und Besuchern wird eine faszinierenden Einblick in die Vielfalt der gelebten Kulturen in Indien gezeigt und in eine Welt voll Prunk, Reichtum, Macht aber auch Ohnmacht und Selbstdarstellung der indischen Fürsten eingetaucht.
Ihr Wettstreit untereinander, der Zerfall des Mogulreiches Anfang des 18. Jahrhunderts und die zwar prunkvolle, aber machtlose Herrschaft unter den Engländern werden genauso thematisiert, wie das oft gewaltsame Aufeinandertreffen von Hinduismus und Islam. Dieser Konflikt führte zur Abspaltung von Pakistan und ist bis in die Jetztzeit nicht ausgestanden. Wer die strenge Bewachung diverser Ausländerviertel oder Sehenswürdigkeiten in New Delhi erlebt hat kann ermessen, wie hoch die Angst vor Anschlägen durch Fanatiker ist. Auch sollte nicht vergessen werden, dass im heutigen Indien etwa 24 Millionen Menschen dem christlichen Glauben angehören und ihn auch leben.
Das ferne, exotische Indien inspirierte auch europäische Herrscher und Künstler. So ist es weiter nicht verwunderlich, dass einige Exponate der Ausstellung nicht aus Indien, sondern aus Wien kommen und auch Mozart ließ sich bei sein Oper „Die Entführung aus dem Serail“ von der Zauberwelt Indiens inspirieren.
Auch die Rolle der Frauen wird beleuchtet. Vom Frauentrakt, in dem nur Eunuchen oder der Maharadscha Zutritt hatten bis zur Ehrerbietung Frauen gegenüber, die auch im alten Indien durchaus Freiheiten genossen. Im heutigen Indien hat meist die Frau im eigenen Heim das Sagen, tritt in der Öffentlichkeit selbstbewusst, je nach Kastenzugehörigkeit auch herrisch auf, wird aber auch immer wieder, gerade in der Öffentlichkeit, unterdrückt und als Mensch zweiter Klasse behandelt.

Für Familien und Schulklassen gibt es ein dichtes und spannendes Begleitprogramm und der wunderschöne Renaissance-Garten, dessen Vorbild in Indien zu finden ist, lädt zum Kennenlernen der diversesten Gewürze, die die Erforschung der Schifffahrtsroute nach Indien so erstrebenswert machten.

Das Indien der Maharadschas
Renaissanceschloss Schallaburg
vom 23.3. bis 10.11.2013

www.schallaburg.at

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