Die Operette, oft für tot erklärt, gibt nach wie vor fröhliche Lebenszeichen und wie man das vorhandene Publikum zufrieden stellt, macht wieder einmal das Stadttheater Baden vor.
Das Rezept ist ganz einfach: Man nehme sehr gute Sänger, auch in den Nebenrollen, ein durchtrainiertes Ballet, Herz, Schmerz, Liebe und eine Portion Schmalz im positiven Sinne, vermische alles mit flotter Musik und vermeide jedes Regietheater.
Was herauskommt ist beste Unterhaltung für ein mehr als dankbares Publikum, das auch weitere Anfahrtswege, wie die Nummernschilder der rund um das Stadttheater geparkten Autos zeigen, nicht scheut.
Ulrike Steinsky als resche Rössl-Wirtin, Sebastian Reinthaller als verliebter Zahlkellner Leopold, Maricel Wölk als Ottilie, Darius Merstein-MacLeod als Dr. Siedler, Nicolaus Hagg als schöner Sigismund und Johanna Arrouas als Klärchen finden immer den richtigen Ton und sorgen bei ihren Partnern und dem Publikum für Herzerl in den Augen.
Heinz Zuber, Beppo Binder, Timo Verse, Kerstin Raunig, Christa Ertl, Jürgen Trekel, Peter Uray, Franz Josef Koepp sowie das Ballet des Stadttheater Badens helfen gekonnt beim Gelingen des Abends.
Robert Herzl zeigt mit seiner Inszenierung wieder, dass es keines Regietheaters bedarf, um drei Stunden gute Unterhaltung auf die Beine zu stellen.