Die weltweite Leitmesse für die Solarwirtschaft und ihre Partner verlieh heuer zum sechsten Mal in Folge den Intersolar Award in den Bereichen „Photovoltaik“, „Solarthermie“ sowie in der Kategorie „Solare Projekte in Europa“.
101 Unternehmen aus 19 verschiedenen Ländern bewarben sich um den begehrten Technologiepreis und eine unabhängige Fachjury von Experten aus Forschung, Wissenschaft, Industrie und Fachmedien kürten acht Unternehmen, die in besonders vorbildlicher Weise die Energiewende vorantreiben sollen.
So musste nachgewiesen werden, dass es sich bei dem Projekt um eine wegweisende und einzigartige Lösung handelt, der Nutzen für die Gesellschaft und Umwelt sowie resultierende wirtschaftliche Vorteile und der technische Innovationsgrad gegeben sind. Weiters durften die Projekte zum Zeitpunkt der Einreichung nicht älter als zwei Jahre sein und bereits vollständig realisiert.
Im Bereich „Photovoltaik“ konnten LG Electronics Deutschland GmbH, Schletter GmbH sowie SMA Technology AG überzeugen.
Beeindruckt von der Kombination von Technologie und hoher Wirtschaftlichkeit zeigte sich die Jury bei dem Solarmodul „Mono X NeoN“ der Firma LG Electronics Deutschland GmbH. Das Modul soll durch den Einsatz von n-type-Solarzellen, die das einfallende Sonnenlicht von zwei Seiten ausnützen können soll und einer verbesserten Lichteinkopplung besonders leistungsfähig bei niedrigen Kosten sein.
Mit der Entwicklung des „Smart PV Charge“ soll der Firma Schletter GmbH, Kirchdorf, ein intelligentes Ladeverfahren für den optimierten Eigenverbrauch von selbsterzeugtem Solarstrom in Kombination mit Elektromobilität gelungen sein. Je nach Bedarf soll eine Schnittstelle zwischen PV-Anlage, Energiemanager und Akkuspeicher eines Elektrofahrzeuges dafür sorgen, dass der Solarstrom sowohl für den Haushalt als auch zum Aufladen des Fahrzeuges genutzt werden kann. Mit dem zeitlich flexiblen Ladevorgang und der zusätzlichen Speicherkapazität sollen Eigenverbrauchsquoten von über 80 Prozent erzielt werden können.
Mit dem „Sunny Boy Smart Energy“ soll die SMA Technology AG, Niestetal, ein kompaktes, vollintegriertes Speichersystem konzipiert haben, welches sich schnell und einfach installieren lassen soll. Der Speicher soll sich mit einer Speicherkapazität von 2 kWh ideal für den Gebrauch in Privathaushalten eignen und dort einen hohen Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Solarstrom ermöglichen. Eine langlebige Lithium-Ionen-Batterie soll sich positiv auf die gesamtwirtschaftliche Betrachtung des Speichersystems auswirken und dessen Ausfallrisiko verringern.
Clique Solar, Mumbai/Indien sowie Ezinc Metal San. Tic. A.S., Melikgazi/Türkei konnten im Bereich „Solarthermie“ den begehrten Intersolar Award erringen.
Für die industrielle und gewerbliche Nutzung in sonnenreichen Regionen soll Clique Solar, Mumbai/Indien, einen solarthermischen Großkollektor entwickelt haben. So soll sich mit dem zweiachsig geführten Dish-Konzentrator „Arun 100“ heißes Wasser oder Wasserdampf mit Temperaturen bis zu 250 Grad Celsius erzeugen lassen. Der Kollektor soll die Jury durch seine kurze Amortisationszeit von zwei bis vier Jahren sowie seine vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten überzeugt haben.
Die hohe Wirtschaftlichkeit der solarthermischen Anwendung sowie das installationsfreundliche und platzsparende „Plug & Play-System“ wurde von der Jury bei dem solaren Warmwassererhitzer der Ezinc Metal San. Tic. A.S., Melikgazi/Türkei besonders erwähnt. Der Warmwassererhitzer soll ganz ohne den Einsatz von Pumpen auskommen und direkt das Wasser im Speicherbehälter des „Nanosol Compact Solar Water Heater“ erhitzt werden.
Als Gewinner in der Kategorie „Solare Projekte in Europa“ gingen Belectric Solarkraftwerke GmbH, Kolitzheim, Galaxy Energy GmbH, Berghülen sowie Conergy AG, Hamburg hervor.
Im brandenburgischen Templin errichtete die Belectric Solarkraftwerke GmbH, Kolitzheim, die drittgrößte PV-Anlage Deutschlands mit 128 Megawatt Peak. Der „Solar Power Plant Templin“ soll aus insgesamt 1,5 Millionen Dünnschichtmodulen und 114 Wechselrichtern bestehen. Die Kraftwerkstechnologie soll dank dynamischer Regeleingriffe ein stabiles Spannungsniveau gewährleisten und mögliche Netzschwankungen rund um die Uhr kompensieren. Nutzlose Blindleistung soll durch einen „Phasenshifter“ ausgeglichen werden können und spezielle Elektroniken sollen der Blindleistung entgegen wirken.
Ein Energiesystem für ein CO2-neutrales Gebäude, welches ohne die Zufuhr von Gas, Öl oder Holz zu Heizzwecken auskommt, soll von Galaxy Energy GmbH konzipiert worden sein. Ein Dachsparrensystem soll das Kernstück des „Galaxy Energy Building“ darstellen, bei dem die Photovoltaikmodule bereits in die Dachkonstruktion integriert sein sollen. Eine Deckenluftheizung, eine Wärmepumpe sowie ein integrierter Eisspeicher, der für eine saisonale Heizung und Kühlung des Gebäudes sorgen soll, sollen weitere Bestandteile des Energiesystems sein.
Auf dem Restaurant „Lasal del Varador“ im spanischen Barcelona soll Conergy AG, Hamburg, eine auf maximalen Eigenverbrauch optimierte PV-Dachanlage mit 8 kWp errichtet haben. Die PV-Anlage soll nicht wie bisher auf maximale Leistung und Autarkie ausgerichtet sein, sondern eine ideale Anlagengröße für die direkte Nutzung des Solarstroms Vorort erzielen. Augrund ihres hohen Eigenverbrauch soll die Anlage ohne staatliche Förderung auskommen und ein wegweisendes Projekt für den zukünftigen Bau von Solaranlagen sein.
Der Intersolar Award 2013 in der Kategorie „PV Produktionstechnik“, der bisher auf der Intersolar Europe verliehen wurde, soll am 9. Juli 2013 im Rahmen der Intersolar North America verliehen werden.
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