Abbazia, Triest, Grado, Opatija, später auch Split oder Dubrovnik – Meer, Salz in der Luft, Sandstrand oder felsige Küste, exotische Pflanzen und immergrüne Vegetation – eine Idylle, die vor gar nicht allzu langer Zeit touristisch völlig unerschlossen war.
Mit seiner Ausstellung „Österreichische Riviera – Wien entdeckt das Meer“ nimmt sich das Wien Museum den Anfängen der Erschließung und der Entwicklung dieses Küstengebietes an. Mit etwa 450, zum Teil bis jetzt nicht gezeigten Objekten, wird eine Rundreise quer durch die jeweiligen Regionen und der Entstehung ihrer touristischen Infrastruktur gemacht.
Einen wichtigen Part spielte die Südbahngesellschaft. Mit dem Bau der Südbahnstrecke nach Rijeka wurden Gebiete erschlossen, die bis zu dieser Zeit weiße Flecken auf der touristischen Landkarte darstellten.
Am Anfang wurde die neue Infrastruktur für Kur- und Heilzwecke genutzt. In der folgenden Blütezeit wurden Schiffsverbindungen eingerichtet, Hotels entstanden, Promenaden und Parks gestaltet – bei den Reichen und Schönen der damaligen Zeit war es plötzlich schick, an die „k. k. Riviera“ zu fahren. Familien verbrachten ihren Urlaub am Strand von Grado, Abbazia wurde der Treffpunkt der Kaiserfamilie, des Adels und des Großbürgertums. Abenteurer gingen in Dalmatien ihrem Entdeckungsdrang nach und erforschten akribisch Küste und Hinterland.
Eine der einst ärmsten Regionen der Habsburger-Monarchie war vom Tourismus entdeckt.
Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts nahmen die politischen Spannungen zu und mit Beginn des Ersten Weltkrieges endete die Ära der „Österreichischen Riviera“.
Zur Ausstellung gibt es einen 300 Seiten starken Katalog, ein dichtes Begleitprogramm rundet die Ausstellung ab.
Österreichische Riviera
Wien entdeckt das Meer
bis 30. März 2014
Wien Museum Karlsplatz, Karlsplatz, 1040 Wien
www.wienmuseum.at