In Österreich werden jährlich tausende Ehen geschieden und zurück bleiben sogenannte „Scheidungswaisen“, die von ihrem zweiten Elternteil getrennt und in einen permanenten Loyalitätskonflikt gestürzt werden.
Michael Hüter, ursprünglich Historiker und Germanist, selbst in ein neunjähriges Obsorgeverfahren verstrickt, beschäftigte sich intensiv mit der Problematik Trennungskinder und führte zahlreiche Recherchen zu seinem Buch „Krieg gegen Väter- Das Drama eines Scheidungskindes“ durch.
Bei seinen Recherchen musste der selbst betroffene Vater erkennen, dass nirgendwo in Europa Kinder so wenig Kontakt zu ihrem getrennt lebenden Elternteil, meist dem Vater, haben und nirgendwo in Europa es so wenige alleinerziehende Väter wie in Österreich gibt. Weiters stellte der Autor am eigenen Leib fest, dass eine endlose Kette mütterlichen, richterlichen, gutachterlichen und letztlich behördlichen Fehlverhaltens und bewusst gesetzte Fehlentscheidungen und Demütigungen nicht nur bei ihm zur Tagesordnung gehören und gehörten, sondern sich durch die ganze Gerichtspraxis in Österreich ziehen.
Eine dicke Mauer aus Ignoranz, Denunziation, Irrationalitäten, Absurditäten, Verdrehungen und Vertuschungen wurde und wird noch immer von Jugendwohlfahrt, Gerichten, Sachverständigen, Ministerien und anderen „Wohlgesinnten“ errichtet und Maßnahmen „zum Wohle des Kindes“ gesetzt, die sich in unglaublicher Härte gegen die betroffenen Kinder wenden.
Hüter prangert in seinem Buch auch die extrem mangelhafte Qualität für Trennungs-Kinder bei der Obsorge-Politik Österreichs an. Auf die Frage, wem denn Kinder gehören, kommt nicht nur er zu dem Schluss, dass Kinder vorrangig dem Staat und den Müttern zugeordnet werden, Väter und Kinder in der Praxis völlig rechtlos sind und oft völlig respektlos behandelt werden.
Auch der in Österreich immer beliebter werdende Scheidungstourismus wird angesprochen. Bei seinen Recherchen fand Hüter heraus, sollte der Vater in einem Nachbarland die Obsorge für sein Kind erlangen, braucht die Mutter nur nach Österreich ziehen und das Kind entführen. Falls die Mutter bei einem österreichischen Gericht die Obsorge beantragt, bekommt sie als österreichische Staatsbürgerin auf jeden Fall die Obsorge und die gegenteilige Obsorge-Entscheidung des europäischen Nachbarstaates wird einfach umgedreht.
Nicht nur Scheidungs- und Trennungskinder, sondern Kinder und Jugendliche die in die Hand der österreichischen Justiz gelangen, sind einem grausamen und gewalttätigem Martyrium ausgesetzt. Wie bereits bei den Heimskandalen, werden Menschen, die behördliche Willkür, Vergewaltigungen und Repressalien gegen Kinder aufdecken, als „Nestbeschmutzer“ beschimpft und systematisch gemobbt. Intern wird von den öffentlichen Stellen vertuscht. Sollte doch etwas an die Öffentlichkeit gelangen, wird dementiert. Können Vorfälle nicht mehr totgeschwiegen werden, wird kleinweise zugeben und im besten Fall eine Untersuchung eingeleitet, die Jahre in Anspruch nehmen kann und die Tat bis dahin eventuell verjährt ist.
In dem im Kral-Verlag erschienenen Buch „Krieg gegen Väter“ erzählt die 11jährige Ronja ihre Trennungsgeschichte und die ihres 12jährigen Bruders Kaito.
Ronja erzählt von den ersten glücklichen Jahren in einer heilen Familie, dem Schock bei der Trennung der Eltern, den unverständlichen Handlungen bei dem gesamten Obsorge-Wahnsinn, dem Tiefen Kummer, der durch den Verlust des Vaters ausgelöst wird, das Unverständnis über die willkürlich, über ihre Köpfe hinweg gesetzten Maßnahmen. Sie erzählt auch, wie sie und ihr Bruder Kaito mit allen illegalen Mitteln vom Vater ferngehalten werden, über die seelischen Qualen, den dann doch stattfindenden Besuchswochenenden beim Vater und wie ihr Bruder durch die Trennung vom Vater litt und leidet. Sie erzählt von einer Mutter, die „zum Wohle der Kinder“ handelt und doch nur ihre eigenen Interessen im Auge hat, sie erzählt von dem entstehenden Hass auf ihre Mutter, die ihre Kinder und vor allem ihren Bruder mit ihren Handlungen seelisch quält und ihm „das Glück geraubt hat“, weil er nicht beim heiß geliebten Vater sein darf.
Das von einem wahren Gerichtsfall ausgehende Buch zeigt mit aller Offenheit die Not der betroffenen Kinder auf, lässt jene, die nie mit solchen Fällen zu tun hatten, ungläubig den Kopf schütteln und Betroffene, meist Kinder und Väter, werden einen Großteil ihres eigenen Falles beschrieben finden.
Dieses Buch sollte eine Pflichtlektüre für alle Elternteile, JugendwohlfahrtsmitarbeiterInnen, PolitkerInnen, RichterInnen, GutachterInnen und auch JournalistInnen sein, damit wenigsten einigen Personen die Absurdität und die Bösartigkeit ihres Handelns bewusst wird.
Michael Hüter
Krieg gegen Väter
Das Drama eines Scheidungskindes
Kral Verlag
ISBN 978-3-99024-263-6
UVP 26,90 Euro
www.kral-verlag.at