Germknödel waren schon in meiner Kindheit etwas Besonderes. Wenn sie so auf einem bemehlten Tuch lagen und darauf warteten, ins kochende Wasser zu gelangen, waren wir Kinder ganz besonders schnell beim Tischdecken, denn nichts sollte den Genuss verzögern. Ich habe das Rezept meiner Großmutter herausgesucht, denn morgen gibt es bei uns Germknödel.
Für die Germknödel wird 1 dag Germ, 1 dag Zucker, etwas lauwarme Milch und 2 dag Mehl zu einem dickflüssigen, glatten Teig verrührt. Dampferl zudecken und zum Aufgehen an einen mäßig warmen Ort stellen.
Wenn die Gärprobe das Doppelte der ursprünglichen Höhe erreicht hat, 1/4 kg Mehl, 1/16 l lauwarme Milch, 1 Ei, 2 dag Zucker, 4 dag zerlassene Butter, 1 Prise Salz und abgeriebene Schale einer Biozitrone dazugeben. Alles zu einem glatten Tag abschlagen und so lange schlagen, bis der Teich Blasen wirft und sich vom Kochlöffel löst.
Teig mit Mehl bestauben, mit einem Tuch abdecken und zum Aufgehen an einen mäßig warmen Ort stellen.
Mit einem Löffel Nockerln ausstechen, mit der bemehlten Hand auseinanderdrücken, mit Powidl oder Marmelade belegen und Knödel daraus formen.
Knödel auf einem bemehlten Brett aufgehen lassen und mit der oberen Seite in siedendes Salzwasser einlegen. 3 Minuten zugedeckt kochen, die Knödel umdrehen und 4 Minuten weiterkochen. Knödel sofort herausnehmen und mehrmals mit einer Gabel anstechen, damit der Dampf entweichen kann und sie nicht zusammenfallen – fertig.
Knödel mit geriebenem Mohn und Zucker bestreuen und mit zerlassener Butter begießen – guten Appetit!
Tipp: Germknödel beim Essen nie schneiden, immer nur mit zwei Gabeln auseinanderreißen, da sie sonst ihre Flaumigkeit verlieren.