Anlässlich des 50. Todestags von Leopold Figl widmet das Landesmuseum Niederösterreich dem österreichischen Politiker eine Sonderausstellung.
Figl, studierter Agraringenieur, wurde 1933 Direktor des niederösterreichischen Bauernbundes. Als prominenter Funktionär der Ständestaates wurde Figl 1938 verhaftet und in das KZ Dachau gebracht. Nach seiner Überstellung ins KZ Flossenbürg und über fünf Jahre KZ-Aufenthalt erkrankte Figl an Typhus und wurde aus der Haft entlassen. Im Untergrund war er weiter politisch tätig, wurde erneut verhaftet und im Jahre 1945 wegen Hochverrats zum Tode verurteilt.
Aus der Haft durch sowjetische Truppen befreit, gründete Figl den Bauernbund neu und wurde erster Bundeskanzler der 1945 neu entstandenen Republik.
Nach seiner Ablöse als Bundeskanzler wurde Figl Außenminister und war maßgeblich bei der Ausarbeitung des Staatsvertrages eingebunden. Seine Worte „Österreich ist frei!“ sind in die Geschichtsbücher eingegangen.
Legendär auch seine Wette mit Chruschtschow, ob österreichischer oder russischer Kukuruz mehr Ertrag liefere. Legendär auch Figls Trinkfestigkeit, die selbst die Russen erstaunte.
Nach seinem Ausscheiden aus der Bundesregierung bekleidete Figl die Funktion des Nationalratspräsidenten und wurde 1962 Landeshauptmann von Niederösterreich.
Im Jahre 1965 starb Figl an einer Nierenerkrankung und wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.
Die vom 19. April bis 26. Oktober 2015 laufende Sonderausstellung wird von Ernst Bruckmüller und Elisabeth Vavra kuratiert und bietet einen guten Überblick über Leopold Figls wechselvolles Leben.
Figl von Österreich
vom 19. April bis 26. Oktober 2015
Landesmuseum Niederösterreich
Kulturbezirk 5, 3100 St. Pölten
www.landesmuseum.net
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