Gesunde Raumluft – Gesundes Auge

Nicht nur die Haut ist in der kalten Jahreszeit besonders gefordert, auch die Augen leiden.

Gerade die trockene Heizungsluft lässt den Tränenfilm schneller verdunsten, auch wird oft die im Winter vorhandene UV-Strahlung der Sonne unterschätzt. Der Wechsel zwischen Außentemperaturen und den warmen Innenräumen und die zeitweise viel zu hohen Innentemperaturen stellen eine hohe Belastung für das Auge dar.

Oft helfen einfache Mittel und kurze Übungen, um Reizungen zu vermeiden und das Auge gesund zu erhalten.

Gerade in der kalten Jahreszeit sollte auf das Lüften nicht vergessen werden. Nur wer regelmäßig das Fenster öffnet, kann erhöhte CO2 Werte vermeiden. Beim Lüften ist „Stoßlüften“ die bessere Form. Also lieber ein paar Minuten das Fenster ganz weit aufmachen und frische Luft hineinlassen, als Dauerlüften bei gekippten Fenstern. Bei falschem Lüftungsverhalten geht nicht nur Energie verloren, es droht auch Schimmelbefall.

Auch spielt die Luftfeuchtigkeit eine enorme Rolle, damit das Auge nicht austrocknet. Wer nicht auf Luftbefeuchter zurückgreifen will, kann als Alternative feuchte Handtücher vor der Heizung aufhängen.

Nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter sollte auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Auch kann mit einer gesunden Ernährung, die vermehrt Beat-Carotin enthält, das Auge unterstützt werden.

Damit beim Aufenthalt im Freien die UV-Strahlung der Sonne die Augen nicht reizt, sollte auf eine passende Sonnenbrille geachtet werden. Hier werden von Experten Brillen mit grauen oder braunen Gläsern empfohlen, da sie Farben neutral wiedergeben und trotzdem einen hohen Schutzfaktor haben.

Besonders Kontaktlinsen-Träger oder Trägerinnen leiden oft unter der trockenen Raumluft. Gerade in der Heizsaison sollte darauf geachtet werden, gut verträgliche Linsen und Pflegemittel zu verwenden, um eine zusätzlich Belastung zu vermeiden.

So wird von Augen- und Kontaktlinsen-Optikern empfohlen, Kontaktlinsen bei schon trockenen Augen nicht zu lange zu tragen und zeitweise auf die gute, alte Brille zurückzugreifen.

Damit sich bei Erkältungen keine Bakterien in den Linsen einlagern können und dadurch Reizungen entstehen, sollte auch in dieser Zeit auf die Linsen verzichtet werden. Sollte dies nicht möglich sein, ist zu vermeiden, dass mit den Händen die Bakterien in die Augen gelangen können.
Kommt es trotzdem zu einer Infektion, sollte sofort auf Kontaktlinsen verzichtet werden. Bei weichen Linsen kann es zum Aufspeichern und unkontrollierten Abgeben von Medikamenten-Wirkstoffen kommen, gleichzeitig besteht die Gefahr einer erneuten Infektion.

Bei harten Linsen sollte man beim Optiker des Vertrauens vorbeischauen und eventuell vorhandene Ablagerungen auf den Kontaktlinsen durch Ultraschall oder Polieren entfernen lassen.
Nicht nur im privaten Bereich, sondern gerade am Arbeitsplatz ist gute Raumluft enorm wichtig.

Bei derzeit laufenden Messungen durch die Bundesinnung der Augenoptiker/Optometristen und der „Unabhängigen Plattform MeineRaumluft.at“ zeigt sich, dass mehr als 50% aller Beschäftigten in Österreich einen Computer am Arbeitsplatz nutzen.

Durch schlechte Raumluft und dem stundenlangen Blick auf den Bildschirm weisen über 70% bereits eine Fehlsichtigkeit auf, 86% klagen über Beschwerden bei der Bildschirmarbeit. Laut Angabe der Beschäftigten verwenden aktuell nur 3% der Brillenträger eine passende Bildschirmbrillen, 10% eine ebenfalls geeignete Gleitsichtbrille.

Durch Verwendung der falsche Brille, der Dauerbelastung und schlechter Raumluft wird das so genannte „Office Eye-Syndrom“ besonders gefördert und die Gesundheit geschädigt. So klagen Betroffene über Augenbrennen, trockene Augen und Kopfschmerzen, aber auch Nacken- Schulter- und Rückenbereich sind durch das stundenlange Sitzen am Computer betroffen.

Gerade bei Bildschirmtätigkeit sollte auf Bewegung geachtet werden. Dies hilft nicht nur den Augen, auch die Muskulatur wird es danken. Regelmäßige Bildschirmpausen, eine geeignete Brille, eine passende Sitzhaltung und regelmäßiges Training der Wirbelsäulen- und Rumpfmuskulatur helfen gegen Verspannungen und sorgen für eine bessere Arbeitsplatzsituation. Dr. Martin Gruber, Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie, ärztlicher Leiter des mza und ÖOC-Olympiaarzt: „Zum einen führt eine Überforderung der Augen, zum Beispiel durch schlechte Bildschirme oder zu wenige Pausen, zu einer unnatürlichen, verkrümmten Haltung. Zum anderen führt eine falsche Haltung aufgrund einer verkümmerten Muskulatur zu Verspannungen und diese wirken wiederum negativ auf das Sehvermögen ein.“

Kriterien wie z.B. die Raumluft, Luftfeuchtigkeit oder die Umgebungstemperatur haben ebenfalls einen wichtigen Einfluss auf Auge und Körper.
Hier gibt es laut aktuellen Messungen einen höhen Aufholbedarf in den österreichischen Büros. So fasst Thomas Schlatte, Sprecher der Plattform MeineRaumluft.at die Ergebnisse der Messungen zusammen: „Die Luft in den Büros ist deutlich zu trocken und meist zu warm. In jedem vierten ist die Luftfeuchtigkeit unter 40%, die Durchschnittstemperatur liegt bei hohen 24,4 Grad Celsius. Teils wurden sogar 26 Grad gemessen. Bei nahezu jedem fünften gemessenen Arbeitsplatz wurde in Punkto CO2 der empfohlene Wert von 1.000 ppm überschritten.“

Wer selbst zur Verbesserung seines Arbeitsplatzes beitragen will, kann bei einem der Österreichischen Fachoptikern vorbeischauen und sich einen Folder mit den 10 besten Tipps für gesunde Raumluft holen. Der Folder soll aber auch unter cornelia.proell@wkw.at bestellt werden können.