So wie viele Städte verdankt auch Rijeka seine Gründung seiner Lage am Meer.
Und genau diese Lage machte die Stadt zum Zankapfel, um den sich viele Völker seit alters her bekämpft haben.
Kelten, Illyrer, Römer, Kroaten, Franken, Franzosen, Habsburger und damit Österreich und Ungarn, Italiener und Slawen – sie alle kontrollierten zeitweise die Stadt und drückten ihr ihren Stempel auf.
Noch heute findet man in der Stadt die Spuren der ehemaligen Herrscher und kann bei einem Spaziergang quer durch die Jahrhunderte wandeln.
Heute ist Rijeka der Haupthafen Kroatiens und ist auch für Österreich und Ungarn ein Tor in die weite Seewelt.
Rijeka entdeckt man am besten zu Fuß, was vielleicht etwas Kondition erfordert.

Denn hoch über der Stadt thront das Kastell von Trsat, das einst ein liburnischer Wachtposten war und auch von den Römern genutzt wurde.
Erreicht wird Trsat über die Trsatske stube, die Treppen von Trsat, die bei der kleinen Barockkapelle in der Nordbestecke des Tito Platzes beginnen. Über mehr als 500 Stufen erreicht man das Franziskaner Kloster auf dem Trsat, das das größte Marienheiligtum im Westen Kroatiens beherbergt.

Von der Tarsatica-Festung hat man einen schönen Überblick über die Altstadt und die Küste, hier gibt es im Sommer Openair-Konzerte oder andere kulturelle Veranstaltungen.
Von hier erkennt man auch die Strukturen des mittelalterlichen Rijekas, das auf den Ruinen der spätantiken Kommandozentrale der antiken Stadt erbaut wurde.

Bevor man bergab die Fußgängerzone erreicht, sollte man bei der Kathedrale des Heiligen Vitus vorbeischauen. Die über der Stadt errichtete Kirche ist der einzige barocke Rundbau, der in dieser Größe je in Kroatien errichtet wurde. Neben dem Hauptportal findet man eine eingemauerte Kanonenkugel, die aus den Napoleonischen Kriegen stammt. Der beigefügte Spruch, der da lautet: „Dieses Obst aus England gesandt, als es die Gallier von hier vertreiben wollte“ erinnert wieder an die kriegerischen Vorzeiten der Stadt.
Auch mit einem „Schiefen Turm“, der bei der Kirche der Himmelfahrt der Jungfrau Maria zu finden ist, kann Rijeka aufwarten.

Eines der Wahrzeichen von Rijeka ist der Stadtturm, der nach wie vor einen Teil der Fußgängerzone vereinnahmt. Durch das Alte Tor gelangte man in das damalige Zentrum von Tarsatica, wo sich heute noch Reste der Kirchen St. Fabian und Sebastian befinden. Ein kleiner archäologischer Park zeugt von der frühen städtischen Geschichte und der damaligen Bedeutung der Ansiedlung. Hier trafen sich einst die Bürger, hier wurde gehandelt, hier herrschte das pralle Leben.
Nicht nur im Mittelalter nutzte man die vorhandene Infrastruktur, auch in der Renaissance und im Barock entstanden hier Bauten, die sich mit dem spätantiken Mauerwerk vermischten.
Links und rechts des Stadtturms findet man frühklassizistische Paläste, die nach dem Abriss der hier einst vorhandenen städtischen Mauern gebaut wurden.

Heute ist der „Korzo“ der Mittelpunkt des städtischen Geschehens. In den schön restaurierten Gebäuden findet „big shopping“ statt, hier trifft man sich mit Freunden, hier ist fast rund um die Uhr für Unterhaltung gesorgt.
Einen Besuch sollte man auch den Markthallen abstatten, die durch eine Stahlgitterkonstruktion und Glas glänzen. Neben frischem Obst und Gemüse gibt es Fisch und Fleisch in reicher Auswahl. Auch kann hier die Möglichkeit genutzt werden, diverse landestypische Schmankerl zu kaufen und zu verkosten.

Nicht weit entfernt findet man das Kroatische Nationaltheater, dessen Vorstellungen allemal einen Besuch wert sind. Dicht neben den Markthallen liegt auch der Tempel des heiligen Nikolaj, die Serbisch Orthodoxe Kirche.
Am Ende des Korzo wartet die Kirche der Muttergottes von Lourdes und das Kapuzinerkloster auf Besucher und Besucherinnen.

Wer noch genug Elan besitzt, macht einen kleinen Spaziergang zum Hafendamm und wirft einen Blick auf die gerade erkundete Stadt. Entlang des zwei Kilometer langen „Molo Longo“ gibt es schöne Ausblicke auf die Kvarner Bucht.
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