Römermuseum – Als Römer auf Kelten trafen

Das heutige Wien liegt auf uraltem Siedlungsgebiet, das bereits vor fast 2000 Jahren ein butens Völkergemisch aus Römern, Einheimischen und Zuwanderern beherbergte. Hier befand sich einst das Legionslager Vindobona, das in seiner Blütezeit über 30.000 Menschen eine Heimstatt bot.

Die Römer waren jedoch nicht die ersten Bewohner, die die Gegend zu schätzen wußten. Bei Grabungen am Rochusmarkt stieß man auf ein frühneolithisches Langhaus, das der „Linearbandkeramischen Kultur“ zugeordnet wird. Dank dieser Grabungen konnte bewiesen werden, dass Wien bereits 5500 bis 5000 vor Christus als Siedlungsgebiet genutzt wurde.

Zahlreiche Funde, wie z.B. Münzrohlinge, Schmuckperlen aus Bernstein, Keramik und Bronzeguss zeugen auch davon, dass im 1. Jahrhundert vor Christus an der gleichen Stelle ein keltisches Handwerksareal entstand.

Als absolute Sensation kann aber gewertet werden, dass in dieser Siedlung ein direktes Aufeinandertreffen von Römern und Kelten stattgefunden hat. Hier wird erstmals eine Brücke zwischen zwei Kulturen in unseren Breiten sichtbar.
Dass der Briefverkehr keine Erfindung der heutigen Zeit ist, beweisen mehrere Schreibgriffel und eine Siegelkapsel, die ebenfalls zu den Fundstücken gehören.

Bei den archäologischen Untersuchungen konnte auch dokumentiert werden, dass hier einst ein mächtiger Graben als Vorstadtbefestigung das Areal im späten Mittelalter durchschnitt.

Die von Larissa Cerny gestaltete und von Kristina Adler-Wölfl und Martin Mosser kuratierte Ausstellung gibt auf viele offene Fragen Antwort, bietet aber auch Platz für zahlreiche Interpretationen.

Als Römer auf Kelten trafen
Die Ausgrabungen am Rochusmarkt
Römermuseum
Hoher Markt 3, 1010 Wien
bis 17. April 2017
Dienstag bis Sonntag und Feiertag von 10 bis 18 Uhr

www.wienmuseum.at