Vor 150 Jahren schrieb Johann Strauss den berühmten Walzer „An der schönen blauen Donau“.
Zu diesem Jubiläum bietet die Wienbibliothek nicht nur die Ausstellung „Donau, so blau. 150 Jahre „An der schönen, blauen Donau“, sie beleuchtet auch in einer eigenen Ausstellung Johann Strauss’ Jahre in Russland.
Lange Zeit waren diese Aufenthalte von zahlreichen Legenden umgeben, erst nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und intensiven Forschungen konnten jetzt Fakten eruiert werden.
Strauss, in Wien im Schatten seines übermächtigen Vaters stehend, übernimmt nach dessen Tod dessen Kapelle, kann aber bei der Wiener Kritik nicht den erhofften Erfolg verbuchen.
Auch der Wiener Hof hat nicht vergessen, dass Strauss sich in den Zeiten der Revolution nicht unbedingt als „kaisertreu“ deklarierte.
Als 1850 in Warschau ein Kaisertreffen stattfindet, an dem der Zar und Franz Joseph teilnehmen, ergreift der Komponist seine Chance und reist uneingeladen dahin.
Trotz seines Konzerts vor dem Zaren vergehen noch sechs Jahre, bis Strauss seine erste Reise nach Russland absolviert und in Pawlowsk, wo ein Unterhaltungszentrum für ein elitäres Publikum errichtet wurde, seinen Einstand gibt.
Elf Jahre hindurch für jeweils fünf Monate wird Strauss für Russland engagiert. Am Anfang hoch bejubelt und erklärter Liebling der Frauen, folgen später Rückschläge, der einstige Enthusiasmus ist dahin.
Auch seine private Liaison mit einer Russin geht in die Brüche und Strauss kehrt erst Jahre später für einige Gastkonzerte nach Russland zurück.
Mit Audio- und Videozuspielungen beleuchtet die Ausstellung in der Wienbibliothek nicht nur die private Seite des Aufenthaltes von Strauss, es werden auch die in Russland komponierten Werke des „Walzerkönigs“ präsentiert.
„Man lebt nur in Rußland“
Johann Strauss in Pawlowsk
9. März bis 27. Oktober 2017
Montag bis Freitag von 9:00 bis 13:00 Uhr
Musiksammlung der Wienbibliothek, Loos-Räume
Bartensteingasse 9, 1. Stock, 1010 Wien