Maastricht – Schmucke, quirlige Stadt an der Maas

In letzter Zeit erreichen uns immer mehr Emails, ob wir denn nicht dieses Frühjahr eine größere Reise gemacht hätten und warum wir zum Großteil nur Städte vorstellten. Natürlich haben wir, und jede Stadt, die wir vorstellten, hat unserer Meinung nach einen eigenen Artikel verdient.

Bevor wir jetzt mit der Vorstellung unserer großen Frühjahrsreise beginnen, müssen wir Ihnen unbedingt noch eine Stadt nahebringen, die uns so richtig fasziniert hat.

Nach unserer Reise durch das Saar– und Moseltal besuchten wir ja Aachen und von Aachen ist es wirklich nur einen Katzensprung nach Maastricht in der niederländischen Provinz Limburg.

Die an der Maas gelegene Stadt war schon von den Kelten besiedelt und musste in ihrer langen Geschichte zahlreichen Belagerungen und Angriffen standhalten.

Maastricht_©H.-Holzinger

Noch heute zeugen die zum Teil erhaltenen Stadtmauern, Gräben und Befestigungsanlagen davon, dass es in Maastricht nicht immer so ruhig und beschaulich zuging.

Aber nicht nur oberirdisch sorgten zahlreiche Verteidigungsanlagen für den Schutz der Bevölkerung. Wer sich in den „Untergrund“ der Stadt begibt, findet ein dichtes Labyrinth, das als Tunnel während einstiger Belagerungen genutzt wurde und im Zweiten Weltkrieg Unterschlupf für bis zu 25.000 Menschen bot.

Die Stadt blickt aber nicht nur auf eine kriegerische Vergangenheit zurück. Die wunderschöne Altstadt von Maastricht zeigt, dass es auch friedliche Zeiten gab, in denen sich Wohlstand ausbreiten konnte.

Maastricht_©H.-Holzinger

Wer, so wir wir, am Hauptbahnhof von Maastricht aussteigt und dann den breiten Boulevard Richtung Innenstadt nimmt, stößt unweigerlich auf die Sint-Servaasbrug. An dieser Stelle errichteten bereits die Römer eine Brücke, um die Maas überqueren zu können. Die heute vorhandene Brücke zählt mit ihren mächtigen steinernen Bögen zu einem der Wahrzeichen der Stadt und von ihr hat man nicht nur einen schönen Ausblick auf die Maas sondern gewinnt auch erste Eindrücke von der Innenstadt, deren Skyline durch zahlreiche Kirchtürme geprägt wird.

Maastricht_©V.-Holzinger

Und diese Innenstadt hat es wahrlich in sich. Zuerst entlang der mächtigen Stadtmauern, dann ab in die wichtigsten Geschäftsstraßen. Dann durch die kleinen verwinkelten Gässchen, immer kreuz und quer. Kaum glaubst du, das war es dann, schon stehst du vor dem nächsten großen Platz, der dich mit alten Bauwerken fast erschlägt.

Maastricht_©H.-Holzinger

Romanischer, barocker oder gotischer Baustil, Bürgerhäuser, die den Reichtum der einstigen Bewohner und Bewohnerinnen aufzeigen – historische Bauwerke und Plätze, wohin du dich auch begibst.

Mitten in der Stadt liegt der mit alten Steinen gepflasterte Het Vrijthof, der von alten Bäumen umgeben ist. Seit Jahrhunderten ist dieser Platz Anziehungspunkt, denn hier steht die Servaasbasiliek, in der der Heilige Servatius begraben wurde. Mit ihrer mächtigen Architektur beherrscht sie den Platz, die Schatzkammer der romanischen Basilika ist mehr als sehenswert.

Maastricht_©V.-Holzinger

Im einstigen Spaans Gouvernement, dem heutigen Museum aan het Vrijthof, kann man sich in frühere Zeiten versetzen lassen und in die luxuriöse Vergangenheit eintauchen. Hier residierte einst auch Karl V., wenn er Maastricht besuchte, hier findet man Kunstschätze, die einen ins Staunen versetzen.

Rund um den Vrijthof-Platz findet man nicht nur stattliche Häuser, hier pulsiert auch das pralle Leben. Ein Restaurant und ein Café nach dem anderen, hier treffen sich Einheimische und Touristen aus aller Herrenländer.

Maastricht_©H.-Holzinger

In Maastricht findet man auch den einst zum schönsten Platz der Niederlande gewählten Onze Lieve Vrouweplein, den Platz unserer lieben Frau. Auf ihm steht die berühmte Basilika Onze-Live-Vrouwebasiliek, die der Jungrau Maria gewidmet ist. Die Kapelle mit der Statue der Gottesmutter ist noch heute Wallfahrtsort von Gläubigen aus aller Welt, die Schatzkammer ist ein wahrer Leckerbissen für Kunstkenner und -kennerinnen.
Vor der Basilika findet man reichlich Cafés, um gemütlich das Treiben rundherum zu beobachten um dann gestärkt weiter durch die Gassen zu bummeln.

Maastricht_©V.-Holzinger

Im Süden der Stadt, nicht weit vom Onze-Lieve-Vrouweplein, befindet sich die aus dem 7. Jahrhundert stammende, angeblich älteste funktionstüchtig Wassermühle der Niederlande. Einfach hineinschauen, die angeschlossene Bäckerei besuchen und vielleicht das ein oder andere Leckerli verkosten.

Das aus dem 17. Jahrhundert stammende Rathaus befindet sich am Markt. Hier geht es an einem Markttag nicht ganz so fein wie am het Vrijthof zu, hier kann man auch um kleineres Geld seinen Magen füllen.

Maastricht_©H.-Holzinger

Machen Sie einen kleinen Abstecher zum geschichtsträchtigen Château Neercanne, dem einzigen Terrassenschloss der Niederlande, dessen Terrassengärten unter dem Schutz der Unesco stehen.

Gleich in der Nähe liegt dann der St. Pietersberg, dessen mehr als 80 Kilometer langes Gängesystem zum Teil besichtigt werden kann. Erklimmen Sie dann das Fort St. Pieter, das aus dem 18. Jahrhundert stammt und das einst die Stadt vor den Franzosen schützen sollte. Genießen Sie dann den Ausblick auf die Maas und auf Maastricht, diese altehrwürdige und quicklebendige Stadt.

Maastricht_©H.-Holzinger