Meine Großmutter war nicht nur eine Meisterbäckerin, sie wusste auch vorhandene Zeitressourcen zu nutzen.
Immer wenn Gäste angekündigt waren, bereitete sie bereits 3 bis 4 Tage vorher einen kalten Germteig vor, ließ diesen dann 2 Tage kühl rasten und verarbeitete den Teig dann zu einem Nussstrudel. Dank des verwendeten Teiges war der auch noch ein oder zwei Tage später saftig und sie konnte sich mehr um ihre Gäste kümmern.
Für den kalten Germteig werden 5 dag Germ und 12 dag Staubzucker so lange gerührt, bis die Masse flüssig ist. 1/2 kg glattes Mehl, 2 Eier, 1 Prise Salz und 1/4 kg kaltgeriebene Butter in die Flüssigkeit einarbeiten und zu einem glatten Teig verkneten, bis sich dieser vom Handballen löst. Küchentuch mit Mehl bestäuben, Teig zu einer Kugel formen, in Tuch einschlagen und im Kühlschrank 2 Tage rasten lassen.
Teig in der warmen Küche durchkneten, zugedeckt circa 1 Stunde rasten lassen.
Teig auswalken und mit Nussfülle zu drei Viertel bestreichen. Einrollen, mit der Öffnung nach unten auf ein gefettetes Bleck legen und Oberseite mit einer Gabel mehrmals tief einstechen, mit verschlagenem Ei bestreichen. Strudel circa 1 Stunde rasten lassen.
Eine Schüssel Wasser ins Rohr stellen, Strudel bei Mittelhitze circa 40 Minuten backen – fertig – guten Appetit!
Für die Nussfülle werden 25 dag Nüsse gerieben. Geriebene Nüsse mit 20 dag Zucker, 20 dag Bröseln, 1/16 l Rum, etwas Zimt, geriebene Schale 1/2 Biozitrone, 1 bis 2 Esslöffel Obers und 1 bis 2 Esslöffel lauwarmer Milch zu einer dicken, streichfähigen Masse gut durcharbeiten, Masse etwas ziehen lassen, noch einmal durcharbeiten – fertig.