Meine Großmutter war wirklich eine begnadete Köchin und Bäckerin – gelernt ist eben gelernt. Was es bei uns aber sehr, sehr selten gab, waren Schaumrollen. Der Zeitaufwand war einfach zu groß, um die ganze Familie damit zu verwöhnen.
Wenn wir Kinder aber sehr, sehr brav waren, dann gab es statt einer Torte zum Geburtstag ausnahmsweise knusprige Schaumrollen, die mit einem fluffig-lockerem Eierschaum gefüllt wurden.
Für alle Genießer und Genießerinnen hätte ich hier das Rezept meiner Großmutter. Wem das zu aufwendig ist, der schaut einfach ganz unten bei unserem „Tipp“ nach. Dort findet sich die schnellere, aber auch nicht so gschmackige Variante, denn für mich gehören Schaumrollen nun mal nur mit Eierschaum gefüllt.
Für die Zubereitung des Blätterteiges wird vorerst ein Butterziegel bereitet. Dazu werden 28 dag Butter mit 7 dag Mehl glatt durchgearbeitet, zu einem daumendicken, flachen Ziegel geformt und dann mindestens 1/2 Stunde kalt gestellt.
Für den benötigten Strudelteig werden 20 dag Mehl, 1 Ei, Saft 1/2 Zitrone, Salz, circa 3 Esslöffel trockener Weißwein und etwas Wasser zu einem geschmeidigen Teig verarbeitet. Teig 1/2 Stunde rasten lassen.
Für die weitere Zubereitung wird der Strudelteig auf einem bemehlten Brett sternförmig ausgewalkt, dass vier gegen den Rand zu dünner werdenden Teilplatten entstehen. Den gut gekühlten Butterziegel in die Teigmitte legen und alle vier Lappen darüberschlagen. Den Teig zu einem Rechteck ausrollen, das linke Drittel des Teiges über und das rechte Drittel unter das Mittelstück schlagen. Mehl abkehren, Teig in ein feuchtes Tuch hüllen und 1/2 Stunde rasten lassen.
Teig abermals auf einem bemehlten Brett zu einem Rechteck auswalken und so falten, dass sich die äußeren Kanten in der Mitte berühren, dann in der Mitte zusammenschlagen. Mehl abkehren, Teig in ein feuchtes Tuch hüllen und 1/2 Stunde rasten lassen.
Teig nochmals auf einem bemehlten Brett zu einem Rechteck auswalken und so falten, dass sich die äußeren Kanten in der Mitte berühren, dann in der Mitte zusammenschlagen. Mehl abkehren, den Teig in ein nasses Tuch einschlagen, damit sich keine Kruste bildet und vor dem Weiterverarbeiten mindestens 1 Stunde rasten lassen.
Fertigen Blätterteig messerrückendick ausrollen. Zweifingerdicke Streifen schneiden und über eine nasse Schaumrollenform rollen.
Formen auf ein nasses Blech legen, den Teig mit verschlagenem Ei bestreichen im in vorgeheizten Rohr bei starker Hitze backen.
Formen von den noch heißen Rollen abziehen, Rollen abkühlen lassen und mit einem Spritzsack, unter Verwendung eines glatten Spritzröhrchens, mit Eierschaum füllen.
Schaumrollen vor dem Servieren mit Staubzucker bestreuen – guten Appetit!
Für den Eierschaum werden 22 dag Zucker und 1 dl Wasser zum Kochen gebracht und zugedeckt bis zum „Kettenflug“ gekocht.
Ob die Zuckerlösung passt, kann durch eine Probe geklärt werden. Einfach eine kleine Drahtschlinge in die Zuckerlösung eintauchen, herausheben und fest durch die Schlinge blasen. Wenn der Zucker in einer Kette von Blasen davonfliegt, dann ist er genau richtig.
5 Eiklar zu steifem Schnee schlagen, mit 8 dag Zucker ausschlagen und den zum Kettenflug gekochten Zucker vorsichtig einlaufen lassen – fertig.
Tipp: Es gibt natürlich auch eine schnellere und einfachere Variante, die wir nicht verheimlichen wollen.
Statt selbst den Blätterteig zuzubereiten, wird einfach auf einen gekauften zurückgegriffen und wem die Zubereitung des Eierschaums zu aufwendig ist, der verwendet zum Füllen mit Zucker aufgeschlagenen Schlagobers.