Schlecht hören – sicher nicht

Foto: Hören ist ein sozialer Sinn, ©pexels.com           
„Ich muß ja nicht immer hören, was so gesprochen wird“ – eine Einstellung, die zeitweise durchaus ihre Berechtigung hat. Wenn es aber in „Ich möchte es hören, kann aber nur Wortfetzen herausfiltern“ oder in „ich verstehe kein Wort“ umschlägt, dann ist es höchste Zeit, etwas dagegen zu unternehmen.

Immerhin geben laut Studien etwa 10% der Österreicher und Österreicherinnen an, dass sie schlecht hören. Da wir immer älter werden, soll sich diese Zahl bis zum Jahr 2050 sogar auf rund 1,5 Millionen erhöhen. 

Aber schon heute tragen laut Schätzungen rund 85% der von Hörverlust betroffenen Personen aus den diversesten Gründen kein Hörgerät. Dies bewirkt nicht nur ein großes Risiko der Isolation und Vereinsamung, es entstehen laut aktuellen Studien auch europaweit rund 178 Milliarden Euro arbeitsmarktrelevante Kosten.

Wer sich nicht jahrelang plagen will, sollte nicht seine Hörgewohnheiten ändern und zu lange zuwarten, sondern gleich bei den ersten Anzeichen von Schwerhörigkeit einen Arzt oder Hörakustiker aufsuchen, um sein Gehör überprüfen zu lassen.

Damit sollte hintangehalten werden, dass die Gewöhnung an ein benötigtes Hörgerät schwer fällt oder das Tragen eines solchen überhaupt abgelehnt wird. 

Gleichzeitig wird laut einer Studie der Universität Michigan besonders bei älteren Leuten das Risiko vermindert, an Demenz, Depressionen und Angstzuständen zu erkranken, es sollen auch weniger körperliche Verletzungen erfolgen. 

Mit dem Auto fahren wir brav zum „Pickerl“ – was spricht also dagegen, bei leichten Beschwerden eine unkomplizierte Erstüberprüfung des Hörorgans durchführen zu lassen – es tut nicht weh und schaden kann es auch nicht.