Geigenbauerin Bärbel Bellinghausen – Qualität trifft Klang

Wie sehr Musikinstrumente durch ihren Klang und ihre Bauweise verzaubern können, konnte ich bereits als Kind erfahren.

Zu Weihnachten gab es einst als Geschenk eine Konzertgitarre und auch gleich den passenden Kurs zum Erlernen des Instruments dazu. Anscheinend beleidigte mein Gezupfe die Ohren meiner Lehrerin, denn ab sofort durfte ich während der Musikstunde ihre alte „Klampfe“ quälen und sie führte vor, was mein Instrument wirklich konnte.

Lange vorbei und der Vergangenheit anheim gefallen. Aber noch heute faszinieren mich Musikinstrumente und noch mehr die Menschen, die aus Holz so wunderbare Meisterstücke bauen, die dann mit ihrem Klang so viel Freude ins Leben bringen können.

So eine Meisterin ist Bärbel Bellinghausen, die mit viel Wissen aus einem Stück Holz klingende Wunder kreiert.

Die geborene Bonnerin, die es 2002 nach Wien verschlagen hat, absolvierte die staatliche Fachschule für Geigenbau Mittenwald und ab ihrer 1998 abgelegten Meisterprüfung wollte sie es wissen, und machte sich selbstständig.

Seither ist sie immer auf der Suche nach dem perfekten Holz, um Zargenkranz, Boden, Decke, Griffbrett, Seitenhalter, Wirbel und Schnecke so zu gestalten und zusammenzubauen, dass aus diesen Bestandteilen ein perfektes Instrument wird.

Massenware wird man bei Bärbel Bellinghausen nicht finden, denn sie nimmt sich für jede Geige viel Zeit. Da nur fünf bis 6 Geigen pro Jahr gefertigt werden, müssen Künstler und Künstlerinnen zwei bis drei Jahre Geduld haben, um ihr Lieblingsstück in den Händen halten zu können. Damit die Wartezeit nicht zu lange wird, sind diese Künstler und Künstlerinnen jedoch hautnah am Geschehen, damit das entstehende Instrument genau den Erwartungen entspricht.

Fotos: Gebhard Sengmüller, Wien

www.bellinghausen.at

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