Bei einem Spaziergang durch die Wiener Innenstadt stößt man schnell auf den riesigen Gebäudekomplex der Hofburg, der das baukulturelle Erbe der Republik veranschaulicht.
Schon im Mittelalter wurde die viertürmige Burg, der Schweizerhof, errichtet und diente den österreichischen Herzögen als Regierungssitz.
Zu einer richtigen Burg gehört nun mal eine eigene Kapelle, die Friedrich III. in den Jahren 1447 bis 1449 errichten ließ und die dann barockisiert wurde.
Zeiten und Geschmäcker ändern sich und so musste 1550 eine neue Fassade und auch gleich 1553 mit dem Schweizertor eine Erweiterung im Renaissancestil her.
Auch die Amalienburg, die als Alterssitz für die Witwe Joseph I. diente, wurde ab 1575 als Renaissancebau errichtet.
Einer der interessantesten Renaissancebauten von Wien ist die Stallburg, die einst Erzherzog Maximilian als Wohnstätte diente und die in ein Hofstallgebäude umgewidmet wurde und in der heute die Lipizzaner und auch die Alte Hofapotheke zu finden sind.
Im 17. Jahrhundert entstand der Leopoldinen Trakt, der heute den Amtssitz des Bundespräsidenten beherbergt.
Johann Lukas v. Hildebrandt und Joseph Emanuel Fischer von Erlach errichteten im 18. Jahrhundert den in voller Pracht prunkenden Reichskanzleitrakt, in dem einst Kaiser Franz Joseph wohnte und wo heute noch die Hoftafel- und Silberkammer untergebracht ist.
Prunkvoll geht es auch in der Hofbibliothek, der heutigen Nationalbibliothek, zu, in deren Inneren der riesengroße Prunksaal mit einem Fresko von Daniel Gran gekrönt wird.
Fischer von Erlach zeichnet auch für die Erbauung der Winterreitschule verantwortlich und nach seinen Plänen entstand unter Kaiser Franz Joseph der Michaelertrakt, der dank seiner mächtigen Kuppel sofort ins Auge fällt.
Zwischen 1881 bis 1913 wurde fleißig weiter gebaut und die Neue Hofburg entstand. Die gewaltige Anlage beherbergt heute das Weltmuseum Wien, Teile der Nationalbibliothek und Sammlungen des Kunsthistorischen Museums.
Nicht zu vergessen der Verbindungstrakt zum Schweizerhof, in dem sich führende Köpfe zu internationalen Konferenzen treffen und natürlich der innere Burghof, die Redoutensäle sowie der östliche Trakt, der an die Augustinerkirche und dessen Bibliotheksaal anschließt.
Dieser mächtige Gebäudekomplex, der sich über ein Areal von mehr als 300.000 Quadratmetern erstreckt, beherbergt neben zahlreichen Museen auch Wohnungen und Einrichtungen staatlicher Verwaltung.
Für Interessierte, die tiefer in die Historie der Bau- und Funktionsgeschichte eintauchen wollen, gibt es nun einen neuen Audioguide in Deutsch oder Englisch, der Schritt für Schritt durch die 700 Jahre des Entstehens der Hofburg leitet.
Die neu gestaltete, ohne In-App-Käufe versehene App, steht auf der Plattform des Projektpartners Hearonymus kostenfrei zur Verfügung und kann am Hofburgareal bei allen Standorten des Orientierungs- und Leitsystems oder auch am Info-Point über den angebrachten QR-Code auf ein Smartphone geladen werden.
Danach kann das gesamt Außenareal erkundet und an 23 Stationen viel Interessantes und Vertiefendes über diesen prachtvollen Gebäudekomplex in Erfahrung gebracht werden.
Foto: BHÖ, Audioguide Hofburg Wien