Die Csárdásfürstin gehört ja zu den Dauerbrennern und Publikumsmagneten der Operettenlandschaft. Kein Wunder, dass diese populäre Operette immer wieder den Spielplan diversester Theaterhäuser bereichert.
So setzt auch die Bühne Baden heuer wieder auf das Werk und bietet eine Neuinszenierung. Ganz dem Zeitgeist entsprechend, wurde der Text leicht adaptiert und so wurde u.a. aus „Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht“ einfach „Ganz ohne Liebe geht die Chose nicht“.
Warum die 1915 erstmals aufgeführte Csárdásfürstin auf einmal in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts angesiedelt wird, erschließt sich nicht wirklich. Natürlich kann die Regie dadurch die politischen Verhältnisse der damaligen Zeit aufzeigen, aber wenn schon ein Zeitsprung, dann sollte dieser konsequent durchgezogen werden, denn laut Gesetz ist das Führen von Adelstiteln in Österreich seit 1919 verboten.
Aber mit so Kleinigkeiten wird das Publikum nicht belastet und es waren wenig Premierengäste, denen diese Diskrepanz bewusst wurde. Es überzeugte die wunderbare Musik mit ihren „Gassenhauern“, auch kam der jüdische Witz nicht zu kurz und die Akteure und Akteurinnen hatten trotz extremer Hitzebelastung Spaß an der Aufführung, der auf die Besucher und Besucherinnen übersprang.
Eine bejubelte Aufführung, die jedoch stimmlich teilweise nicht an die Produktion aus dem Jahre 2015 herankam.
Die Csárdásfürstin
Operette von Emmerich Kálmán
Operette in drei Akten von Leo Stein und Bela Jenbach
Musik von Emmerich Kálmán
Bis 23. August 2024
Sommerarena der Bühne Baden
Arenaweg, 2500 Baden
Weitere Termine und nähere Details unter www.buehnebaden.at
Foto: ©M. Holzinger